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Eine Auszeit nehmen – Das Sabbatical Jahr

Bild mit Uhr, Stift und Macbook zum Blogbeitrag Auszeit nehmen

Eine Auszeit nehmen / das Sabbatical Jahr – Wunsch, Traum oder Realität?

Raus aus der Komfortzone und rein in das Unbekannte!

Vor einem Jahr stand die Entscheidung fest. Ich würde gerne eine Auszeit nehmen. Weg vom alten Job, raus aus dem Hamsterrad, fort mit der Gewohnheit und dem Alltag.
Vor knapp einen halben Jahr habe ich dann die Entscheidung durch gezogen und es wurde ernst. Wie ich mit dieser Entscheidung umgegangen bin und welche Hürden ich hatte, könnt Ihr hier nachlesen.

Die Entscheidung war nicht einfach. Der Job lief gut, die Wohnung perfekt, der Freundeskreis stabil und die Zukunft sicher. Bloß was war die Perspektive? Ist das was man gerade macht alles wofür man lebt? Lebe ich dafür, dass mein Wochenalltag sich nicht ändert, während die Jahre verstreichen?
Eine schwierige Frage ohne richtige Antwort. Daher fragte ich Google. Eine Auszeit nehmen? Geht so etwas? Darf man das überhaupt?
In unserer Gesellschaft herrscht doch eher die Einstellung, dass man arbeiten gehen muss und etwas anderes wird nur schwer akzeptiert. Google lieferte auch keine hilfreichen Tipps. Das ist wahrscheinlich genauso, als wenn ich 100 Leute auf der Straße gefragt hätte: Was denken Sie über eine Auszeit?

Die nächste Überlegung war, dass ich das Thema im engsten Familienkreis anspreche und schaue was für Reaktionen kommen.
Die Antworten waren anders als erwartet – noch mehr Unsicherheit! Nach 7 Jahren Studium und knapp 8 Jahren Arbeit willst du dir schon eine Auszeit nehmen? Wie willst du denn die nächsten 30 Jahre überstehen, wenn du jetzt schon reif für eine Auszeit bist?
Ist das Leben also ein Rennen? Wer hält durch bis zur Rente oder ist dies eine Lebenseinstellung, die speziell uns Deutschen nachgesagt wird?

Bild mit Kamera, Uhr, Tasche und Flugtickets zum Thema Auszeit nehmen Blog

Die Monate vergingen und eine Entscheidung war noch nicht klar getroffen und mit dem Arbeitgeber kommuniziert. Es gab nur dieses eine Gefühl. Das Gefühl von Freiheit und dem Unbekannten – die Reize waren mehr als präsent. Warum nicht einfach mal auf den Bauch hören und es machen. Mach es einfach!
Höre nicht auf die Anderen und lass dich nicht beeinflussen.
Auch wenn es schief geht, es gibt immer einen Weg! Aber was soll bzw. was kann schief gehen? Die größte Angst der Familie war, dass man in einer totalen Depression ohne Arbeit endet und die eigene Wohnung aufgeben muss.

In Berlin auf Wohnungssuche gehen ist so etwas wie ein Supergau. Dass es soweit nicht kommt, war mir allerdings schon vorher klar. Man sollte immer einen Plan B haben und der war ganz einfach. Wird es zu eng oder geht die ganze Sache nach hinten los, geht es wieder ins Hamsterrad.

Was sind die Ziele für das Sabbatical Jahr ?

Die Ideen waren groß und wild. Zwischen Bilder in Portugal malen, Töpferkurse, Firma gründen, Welt retten und Weltreisen war alles dabei. Selbst entscheiden, wie mein Tag aussieht, selbst entscheiden was ich mache und prüfen, ob man die Antwort auf die Frage findet: Wofür brenne ich und was brauche ich zum Leben? Sich einmal bewusst werden, dass man nur dieses Leben hat und wie man es effektiv nutzt. Irgendwann ist es nämlich vorbei und man fragt sich, was habe ich die letzten 30 Jahre für Mich selbst gemacht.

Habt Ihr Euch schon einmal die Frage gestellt, wie kann ich meine Tage besser genießen oder kennt Ihr den Spruch: „Leb jeden Tag als wäre es Dein letzter!“ Könnt Ihr diesen Spruch jeden Abend im Bett abhaken und Euch sagen: Yes, gemacht…Ich wäre dann soweit.

Wie soll man das denn mit dem Alltag in Verbindung bringen: Den Tag genießen als wäre es dein letzter? Was wäre, wenn ich am letzten Tag in Australien am Strand sitzen will, aber zeitgleich eine wichtige Abgabe im Büro inklusive Überstunden auf mich wartet. Eine Kombination, die selbst durch Kompromisse schwer zu realisieren ist.
In meinem Fall war es das Reisen, was die Augen wieder zum strahlen brachte.

Pinworld und Pinguinbild zum Blog Auszeit nehmen

Raus aus der Komfortzone und rein in die unbekannte Auszeit vom Job!

Ich buchte einen Flug! Einen sogenannten Error Fare und legte die Route fest. Der Flug brachte mich nach Südafrika und Asien. Wer mehr darüber lesen will, kann dies gerne auf dem Reiseblog machen.

30 Stunden später war ich in Südafrika. Sonne, Lebensfreude und Freundlichkeit waren auf einmal greifbar nahe. Dazu musste man auf einmal selbst Entscheidungen für sich treffen und effektiver denken. Budgetnot kann auch erfinderisch machen und schnell prüft man Alternativen und Möglichkeiten aus anderen Blickwinkeln.

Die Entscheidung zu Reisen sollte den Geist öffnen. Einfach mal wieder über den Tellerrand schauen und sehen was es noch gibt. Dazu noch Erinnerungen und Erfahrungen sammeln, die einen niemand mehr nehmen kann. Während man im gewohnten Alltagstrott ca. 3-4 Stunden Freizeit hatte, war ich erstaunt, was man innerhalb eines Tages alles machen kann, wenn man diese Zeit ohne Arbeit füllt.

Bild vom Strand Südafrika zum Thema Auszeit nehmen Blog

Man fing an sich selbst zu beobachten, worauf lege ich wert und worauf achte ich. Ideen wurden greifbarer und es entstand dieser Lifestyleblog. Etwas für sich selbst zu schaffen, worauf man blicken kann und was man selbst repräsentiert. Für eine eigene Firma gründen, fehlte der große Mut und der Blog war die gesunde Mischung aus Spaß und den Gedanken, dass daraus noch mehr werden kann.

Der Lifestyleblog ist sozusagen die Idee der eigenen kleinen Welt und ich bin dabei nicht alleine! Da man zu zweit, dritt, viert noch mehr erreichen kann, betreiben wir den Blog als Team und es macht Spaß.

Mokowo Blog Bildschirmfoto zum Blogbeitrag Auszeit nehmen

Was hat das Sabbaticaljahr gebracht?

Nach einigen Monaten Auszeit nehmen wurde das Budget irgendwann knapp und ein neuer Job musste wieder her. Wieder in den alten Trott oder etwas Neues wagen?
Bei der neuen Jobauswahl habe ich den Kurs etwas geändert, um mehr über den Tellerrand schauen zu können. Es lebt sich leichter, denn man weiß, wenn etwas schief geht, findet sich immer ein Weg.

Bin ich in einer Depression ohne Wohnung geendet?

Die Wohnung wurde nicht aufgegeben und ist immer noch das perfekte Heim.
Man muss also sein Leben nicht komplett umkrempeln, sondern kann manche Dinge probieren stabil zu halten.

Was kann eine Auszeit vom Job noch leisten?

Mir wurde in der Zeit immer bewusster, dass es schade wäre, wenn man eine gezielte freie Phase nur einmalig macht. Ich denke, dass man selbst mit 2-3 Monaten freie Zeit in regelmäßigen Abständen (alle zwei Jahre) viel lebensfroher und effektiver leben könnte – dies hätte generelle positive Auswirkungen auf das komplette Leben und auch die Arbeit. Das ist meine persönliche Meinung.

Seht die 2-3 Monate Auszeit in den Abstand von zwei Jahren als kleinen Zwischenruhestand vom Alltag.

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4 Kommentare

  1. Sir Apfelot sagt

    Hallo MoKoWos! Ein schöner Beitrag… ich finde den Spruch mit dem „letzten Tag deines Lebens“ auch nicht schlecht, aber es ist ein bisschen unrealistisch, denn wenn ich so lebe, als wäre es mein letzter Tag, dann würde ich zum Beispiel wenig Rücksicht auf meinen Kontostand in 2 Wochen nehmen. Wenn ich dann aber dummerweise morgen doch wieder aus dem Bett aufstehe und es nicht mein letzter Tag war, muss ich mit langfristigen Konsequenzen in meinem Leben rechnen.

    Aus dem Grund würde ich vorschlagen, dass man besser versucht, sich kleine Auszeiten in den Tag zu streuen. Immer mal was schönes machen und nicht nur schufften. Oder auch mal eine schöne Herausforderung annehmen, die man nicht für die Arbeit macht, wie zB das Bloggen. Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg mit eurem Blog – auch wenn es kein Sabbathjahr ist. Aber das kann man ja irgendwann nochmal nachholen!

    LG
    Jens

    • Vielen Dank für Dein Kommentar!
      Das ist genau die richtige Einstelllung, dass man sich kleine Auszeiten schafft, um das Leben auch kurz mal leben zu lassen. Außerdem muss man sich ja auch irgendwann mal für die die freie Zeit im Rentenalter vorbereiten bzw. üben, falls es sowas wie Rente in der Zukunft noch geben wird 😉

      Viele Grüße
      Björn von den MoKoWo’s

  2. Caro sagt

    Hallo Björn,
    danke für deas Teilen deiner Erfahrung! Das ist mutig und ich finde es gut, wenn man so etwas macht. Schade, dass es nur einige wenige Monate waren, oedr habe ich das falsch verstanden? Wie lange warst du weg? Ich denke, wenn man so etwas ein ganzes Jahr macht, wird es richtig spannend… (-; Konntest du anschließend dein Leben auch irgendwie anders sehen, aus einer anderen Perspektive oder so? Liebe Grüße und alles Gute!

    • Hallo Caro,
      vielen lieben Dank für Dein Kommentar!
      Du hast alles richtig verstanden. Es waren nur ein paar Monate. Ich denke, dass die Dauer jeder selbst entscheiden bzw. festlegen sollte. Ich fand die Zeit recht ausreichend, um am Ende wieder motiviert ins Neue zu starten.

      Du hast recht damit, dass man ab einer bestimmten Zeit Dinge von einer anderen Perspektive sieht.

      Viele Grüße

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